In meiner Arbeit verbinde ich Methoden aus der Kinesiologie mit den Ansätzen aus der Pädagogik von Jesper Juul. Das heißt, ich arbeite auf der einen Seite direkt mit dem Problem des Kindes oder Jugendlichen, um Blockaden zu beseitigen, Wahlmöglichkeiten entstehen zu lassen, neue Vorstellungen zu entwickeln und Freiheiten zu entdecken. Diese Arbeit passiert sowohl im reflektierenden Gespräch (altersentsprechend), als auch mit den Methoden der Kinesiologie.

Auf der anderen Seite schauen wir (Eltern, Kind und ich) gemeinsam das Problem an und versuchen die Sinnhaftigkeit darin zu entdecken, die Sprache, die es spricht, was damit vielleicht ohne Worte ausgedrückt wird.

Die Werte der Pädagogik des Familientherapeuten Jesper Juuls prägen meine Haltung und meinen Blick, wenn Konflikte und Probleme in Familien oder anderen Gruppen zum Thema werden.
Oftmals ist ein sogenanntes auffälliges oder störendes Verhalten eines Kindes oder Jugendlichen ein Signal oder eine Botschaft an die Eltern, Familie, Kindergarten oder Schule.
Im Gespräch mit der Familie finden wir gemeinsam die Übersetzung dieser Botschaften heraus.

Beispiele:

Die Weigerung des Sohnes (8 Jahre) bei gemeinsamen Mahlzeiten mitzuessen, kann aussagen: „In dieser Atmosphäre vergeht mir der Appetit“ oder „Ich möchte nicht immer beim Essen nach allem ausgefragt werden und im Mittelpunkt stehen“ oder „Ich möchte über meinen Geschmack und Appetit selbst bestimmen“

Oder die Tochter (5 Jahre) trödelt jeden Morgen, wenn alle pünktlich losgehen müssen. Dann kann es Sätze geben wie: „Liebe Mama, ich bin langsam, damit du zur Ruhe kommen kannst und mich wahrnimmst und mich nicht nur als zu organisierendes Etwas siehst.“

An der Reaktion der Kinder wird sehr schnell deutlich, ob die Übersetzung den Punkt getroffen hat oder nicht.

Dann werden gemeinsam Möglichkeiten überlegt, wie jedes Mitglied in der Familie seinen Platz einnehmen und selbst eigene Grenzen wahren kann oder sie von den Erwachsenen geschützt werden können und wie jede/r für sich selbst (im alters entsprechenden Rahmen) die persönliche Verantwortung übernehmen kann.
Häufig verschwindet ein auffälliges Verhalten, wenn die Botschaft verstanden wird und ein neues Verständnis und Verhalten in der Familie Einzug hält.